Dr. Heike Gudat mit dem Schweizer Palliative Care Preis ausgezeichnet

Ende August 2020 wurde der Schweizer Palliative Care Preis an Dr. Heike Gudat, Gründerin und langjährige Präsidentin von palliative bs+bl, verliehen. Heike Gudats grossartige Verdienste auf nationaler Ebene werden auf der Homepage von palliative.ch gewürdigt; ebenso bedeutsame Leistungen hat sie in der Region Basel erbracht. Der Vorstand von palliative bs+bl gratuliert Heike Gudat zu dieser hochverdienten Ehre.

Ohne Heike Gudat würde Palliative Care in der Nordwestschweiz heute nicht dort stehen, wo Bevölkerung und medizinische Fachpersonen aus dem stationären und ambulanten Bereich Palliative Care wahrnehmen, schätzen und auch rege in Anspruch nehmen. Heike Gudat war und ist in Personalunion mit Leib und Seele Botschafterin, Vermittlerin, Lehrende und Ärztin an der Front.

Als langjährige Chefärztin des Hospiz im Park in Arlesheim ist sie weit über die Grenzen der Nordwestschweiz hinaus bekannt. Unter ihrer Leitung wurde das Hospiz zu einem Referenzzentrum bezüglich Qualität in der Betreuung von Menschen mit weit fortgeschrittener Erkrankung. Heike Gudat war über all die Jahre bestrebt, Palliative Care als Kontinuum zu leben und zu vermitteln: Dieses Kontinuum beginnt oftmals Monate bis Jahre vor einem ersten Aufenthalt im Hospiz mit einer sorgfältigen Vorbereitung, der Erkundung des Willens der betroffenen Patientin, aber auch der Bedürfnisse der Angehörigen und der Vorbereitung der involvierten Fachpersonen – und es endet nicht mit dem Tod der Patientin, sondern beinhaltet eine behutsame Begleitung der Angehörigen nach dem Verlusterlebnis und eine Unterstützung der involvierten Pflegefachpersonen im Wissen, dass die langjährige Betreuung von Menschen am Lebensende auch für Professionals sehr belastend sein kann.

Es sind aber nicht nur diese «strategischen» Verdienste, die Heike Gudat auszeichnen, es ist vor allem auch das persönliche Engagement am und mit der einzelnen Patientin. Wenn eine Hausärztin oder eine verantwortliche Pflegefachfrau in einem Alters- und Pflegeheim an einem Freitag gegen Abend ein ungutes Gefühl hat und sich nicht sicher ist, ob die von einem Akutspital verordnete Schmerztherapie nun wirklich ausreichend ist übers Wochenende, telefoniert man Heike Gudat und weiss schon vor dem Anruf, dass sie noch vorbeikommen wird. Ob dieser Einsatz, auch wenn er Stunden dauert, nun Teil ihres Pflichtenheftes ist oder nicht, spielt dann keine Rolle – wichtig ist ihr, dass es den betroffenen Patienten und ihren Angehörigen gut geht. Heike Gudat kann zuhören, verstehen und ist bereit, auch ausgefallene originelle Lösungsansätze zu verfolgen – immer mit dem letzten Satz «und wenn es Probleme geben sollte, ruf mich bitte an, auch in der Nacht, am Samstag oder Sonntag».

Es ist dies der ganz besondere Ausdruck einer zugewandten Haltung, welche neben Wissen und Können so charakteristisch ist für eine hervorragende Palliative Care. Indem Heike Gudat dieser wichtige Preis verliehen wurde, wurde nicht nur ihr nationaler Einsatz im Bereich der Standes- und Tarifpolitik, ihre zukunftsweisende Forschungstätigkeit, ihre herausragende und ganze Generationen von Studierenden für das Fachgebiet der Palliative Care motivierende Lehrtätigkeit, sondern auch ihr Wissen und Können und vor allem ihre Menschlichkeit, ihre Haltung und ihr Einsatz für schwer kranke Menschen, deren Angehörige und zugleich deren betreuende Fachpersonen gewürdigt.